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Studentengruppe aus Holzminden besucht den Kiez

Sommerzeit, Urlaubszeit oder Seminarzeit, wie es für 12 Masterstudentinnen und -studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, der Fakultät Management, Soziale Arbeit und Bauen in Holzminden hieß. Innerhalb des Studienbereichs „Soziale Arbeit“ absolvieren die Frauen und Männer aus Niedersachsen gerade ein Seminar im Bereich der Sozialraumorientierung und sind zu einer Kurzexkursion nach Berlin aufgebrochen, um mehr über das Programm „Soziale Stadt“ und das Berliner Quartiersmanagement zu erfahren. Mit einem Rucksack voller Fragen kamen sie an diesem sonnigen Freitagnachmittag mitten in den Ferien erwartungsvoll ins Quartier an der Mehrower Allee. Angekommen im Vorortbüro des Quartiersmanagements erfuhren sie viel über das Gebiet, seine soziale Struktur und das Leben hier im Kiez. Dabei wurde deutlich, dass die wesentlichen Schwerpunkte der Arbeit nicht allein im baulichen Bereich liegen, sondern vordergründig auf die Verbesserung der Entwicklungs-, Bildungs- und Lebenschancen der Menschen ausgerichtet sind. So werden unter anderem Kinder und Familien gestärkt, gute Nachbarschaften stabilisiert, soziale und ethnische Integration, Gemeinwesen, sowie Kultur und Gesundheit gefördert. Dafür stehen Fördermittel der EU, des Bundes und des Landes Berlin zur Verfügung. Wesentlich für Berlin ist die Beteiligung der Akteure vor Ort, so dass neben den Einrichtungen und Trägern auch Bewohnerinnen und Bewohner Projekte und Aktionen mit umsetzen und über die Vergabe der Mittel mit entscheiden dürfen.

Nach etwa einer Stunde machten sich die Studierenden auf den Weg durchs Quartier und legten ein kleines „Intermezzo“ im Garten der Begegnung ein, in dem an diesem Nachmittag ein Sommerfest gefeiert wurde. Die Bewohnerinnen und Bewohner nahmen den Besuch aus dem Westen der Republik sehr herzlich in Empfang und erzählten ein paar witzige Anekdoten aus dem Kiez, während sich die hungrigen Reisenden, die bereits den ganzen Tag unterwegs waren, an Bratwurst oder Gurkenchili stärkten. Sichtlich beeindruckt ging es dann weiter durchs Quartier. Allen fielen sofort die verhältnismäßig sauberen und ruhigen Wege und Straßen auf. Besonders entzückt war man von den zum Teil sehr originell gestalteten Balkonen, hatte man doch von einem Balkonwettbewerb gelesen. Etwas überrascht war man dann allerdings von den stark sichtbaren Kontrasten innerhalb des Kiezes. Topgepflegte zum Teil liebevoll gestaltete Flächen neben kaum gemähten Grünflächen und brachliegenden Grundstücken mit wenig genutzten, unsanierten Gebäuden bzw. gar mit Bauruinen. Einer der Studenten stellte fest: „So etwas gibt es nur in Berlin“ und traf damit den Nagel auf dem Kopf. Berlin - eine liebenswerte Stadt der Kontraste. Auf jeden Fall nehmen alle überwiegend positive Eindrücke aus Marzahn mit nach Niedersachsen und die Gewissheit, dass es sich lohnt, in soziale Arbeit zu investieren.

Text und Foto: Quartiersmanagement