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Interkulturelles Picknick

An diesem Nachmittag strahlte der Garten ganz offensichtlich vor Interkulturalität und Außergewöhnlichkeit. Einzig die bunten Luftballons des Quartiersmanagements, die den kleinen Festplatz schmückten, waren gewohnt. Selbst der Tisch mit den Kräutern, entsprechendem Dressing und der herrlichen Erdbeerbowle von „Krummi“, dem ungekrönten Kräuterkönig des Quartiers, war exotisch. Er stand inmitten der anderen Tische mit Leckereien wie usbekischem Plow, kleinen vietnamesischen Frühlingsröllchen und ukrainischen Pelmeni, die alle zum Probieren lockten. Auch Beetnutzerinnen des Gartens brachten selbstgebackene Kirschtorten und eine herrlich frisch zubereitete Quarkspeise mit Früchten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner saßen entspannt in der warmen Nachmittagssonne und ließen sich von den kleinen vietnamesischen Kindern, ihrer Gesangslehrerin und den ungewöhnlichen Klängen ihrer Lieder begeistern - niedlich, wie die Knirpse ihre Händchen verdrehten und ausdrucksstark sangen. Wesentlich professioneller aber nicht weniger hübsch anzusehen waren die Tänzerinnen der Tanzgruppe Danzu, die Tänze der Völker der ehemaligen Sowjetunion darboten und mit ihrem Temperament die eine oder andere Bewohnerin zum Mittanzen animierten. So brauchte es keine besondere Aufforderung, und sie sangen in den Pausen, die die Tänzerinnen zum Umziehen brauchten, selber voller Inbrunst und drehten sich zur Musik von Ludmilla, einer von den Anwesenden bewunderten Akkordeonspielerin.

Draußen vor dem Zaun am Garten waren die Kinder nicht von der Hüpfburg weg zu bekommen und hatten ebenso Spaß an den Bewegungsspielen des KiezMobils. Unermüdlich beschäftigten hier die jungen Leute die Kinder mit verschiedensten Spielen. Der ausgelassene Lärm hatte viele Kinder der Umgebung angelockt, und als nach gut zwei Stunden das Fest zu Ende war, kamen auch noch Bewohnerinnen und Bewohner und bedauerten, nicht eher den Weg zu dem fröhlichen Fest gefunden zu haben. Aber wie in jedem Jahr, gibt es ein zweites interkulturelles Picknick am 14. August ab 17 Uhr, zu dem wieder alle Quartiersbewohner eingeladen sind.

Text: Sabine Schwarz, Nachbarschaftshelferin
Foto: Olga Günther, Nachbarschaftshelferin